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Juliane Duda >

Die Digitalisierung von Fotografie, Film und Video hat zwar viele technische Möglichkeiten geschaffen, aber auf künstlerischer Ebene hat durch all das, was unter dem Stichwort „virtuelle Realität“ firmiert, kaum etwas wirklich Neues stattgefunden. Vielleicht liegt die Aufgabe der zeitgenössischen Kunst nicht darin, immer wieder neue virtuelle Realitäten zu erfinden, sondern in „der Virtualisierung der Realität“ (Éric Alliez). Diesen Weg hat auch Juliane Duda in vielen ihrer Arbeiten eingeschlagen. Anstatt sich von der Realität abzukehren und sich dem „freien Spiel“ mit den technischen Möglichkeiten hinzugeben, setzt sie sich mit der Realität auseinander, aber nicht um diese zu repräsentieren, sondern um sie zu virtualisieren. Zu denken ist dabei an zahlreiche Aspekte: die Kombination von Dingen, die nicht zusammengehören; die Neuzusammenstellung von Gebäudekomplexen; das Erstellen von unmöglichen Perspektiven oder die leichte Verschiebung von Raumkoordinaten. Diese Virtualisierung des Realen impliziert gleichzeitig die Derealisierung der Wahrnehmung von Realität. Durch diese Derealisierung bekommen die Bilder manchmal etwas Unheimliches, nicht nur wenn einzelne Dinge verzerrt oder irritierende Aus- bzw. Einblicke gegeben werden; der Eindruck des Unheimlichen entsteht auch bei scheinbar realistischen Bildern, bei denen der Horizont etwas weiter nach unten verschoben wurde. ... aus „Ein Bild von Berlin:“, Wilhelm Roskamm, Faltblatt „Raum- Paraphrasen / Kunstbilder“, Kunst im Deutschlandhaus, Medien- und Kommunikationszentrum Berlin der Bundeszentrale für politische Bildung, 2004

1967 in Berlin geboren, 1991 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig, 1993 Studium an der Hochschule der Künste, Berlin, 1997 Meisterschülerin bei Katharina Sieverding, 1997 Goldrausch- Stipendium,  Goldnetz e.V., Berlin; Stipendium der Akademie der Künste Berlin (Sommerakademie, Drewen), 1998 Auslandsstipendium des Senats von Berlin in Moskau, 1999 Arbeitsstipendium des Senats von Berlin, 2002 Marion Ermer Preis; Stipendium Schloss Plüschow, 2003 Arbeitsstipendium des Else Heiliger Fonds, 2006 Arbeitsstipendium Künstlerhaus Lukas, Mecklenburg; Publikumspreis der ÖSA, Kunsthalle Villa Kobe, Halle/ S., 2007 Stipendium Künstlerhaus Schöppingen, NRW; Stipendium Künstlerhaus Kloster Cismar, Schleswig-Holstein. Ausstellungsbeteiligungen 2008 „Settings # 3“, loop - raum für aktuelle kunst, Berlin; "Utopie des Raums", Kyrgysisches Nationalmuseum der Bildenden Künste, Bishkek, Kirgistan; „Country&Western“, Künstlerhaus Schloss Plüschow, MVP; „EHF2010“, KAS, Berlin; "Selbstauslöser", berg19 raum für fotografie, Berlin. Einzelausstellungen 2008 "Die Schönheit kommt nach dem Fall", Galerie Fiebach&Minninger, Köln

www.fiebach-minninger.de
www.alphamaer.berlin.heimat.de