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Bernhard Moosbauer
19. September bis 17. October, 2009

Eröffnung
Freitag, 18. September, 19-22Uhr

Sie heissen Ono, Happyness oder Black Star Danilo von der Zwergrose. Urkunden und Pokale schmücken die Wohnräume ihrer vorwiegend weiblichen Besitzer. Sie sind Champions – die edelsten Vertreter ihrer Art, prämiert für ihre Schönheit, Körperhaltung und Ausstrahlung.

Bernhard Moosbauer beschäftigt sich in seiner fotografischen Arbeit  mit Modellhaftem, scheinbaren Idealzuständen und Manierismen. In seiner jüngsten Serie ‚Champions’ hat er sich der Welt der Pudelschönheitswettbewerbe angenommen. Diese Wettbewerbe haben bereits eine lange Tradition, sind jedoch eine Welt für sich.

Dem Betrachter mögen die Pudel unnatürlich oder manieriert erscheinen. Dabei hat die klassische Pudelschur einen ganz mondänen Hintergrund. Pudel wurden ehemals als Jagdhunde im kalten Wasser eingesetzt. Um Herz und Lungen zu schützen, gleichzeitig aber grösstmögliche Beinfreiheit zum Schwimmen zu gewährleisten, wurden die Pudel ab der Rückenmitte am Hinterteil geschoren. Da diese Schur auch der feinen Gesellschaft gefiel, wurde sie variiert und weiterentwickelt. Neben der klassischen Pudelschur haben sich auf Wettbewerben mittlerweile auch natürlicher anmutende Schuren durchgesetzt und die Anbringung diverser modischer Accessoirs.

Bernhard Moosbauer hat sich in seiner fotografischen Serie auf die Pudel Champions selbst konzentriert und dabei Tierportraits geschaffen, die fast schon menschlich erscheinen. Emotionale Befindlichkeiten wie Stolz, Schüchternheit, Aggressivität oder Laszivität glaubt man klar erkennen zu können. Im Gegensatz zur Hochglanzästhetik von Werbung und Magazinen sind Moosbauers Fotografien schwarz-weiss und stumpf-matt. Das macht sie zeitloser, würdevoller. Am Ende gelingt dem Fotografen eine humorvolle Auseinandersetzung mit einer Facette eines gesellschaftlichen Schönheitsideals, ohne dabei ironisch oder wertend zu sein.

Zur Ausstellung erscheint eine Werkheft (A5, 12Seiten)